Herbst

Herbst

 

 

 

 

Friedrich Hölderlin (1784-1843)

 

 

 

Die Sagen, die der Erde sich entfernen,

 

Vom Geiste, der gewesen ist und wiederkehret,

 

Sie kehren zu der Menschheit sich, und vieles lernen

 

Wir aus der Zeit, die eilends sich verzehret.

 

Die Bilder der Vergangenheit sind nicht verlassen

 

Von der Natur, als wie die Tag’ verblassen

 

Im hohen Sommer, kehrt der Herbst zur Erde nieder,

 

Der Geist der Schauer findet sich am Himmel wieder.

 

In kurzer Zeit hat vieles sich geendet,

 

Der Landmann, der am Pfluge sich gezeiget,

 

Er siehet, wie das Jahr sich frohem Ende neiget,

 

In solchen Bildern ist des Menschen Tag vollendet.

 

Der Erde Rund mit Felsen ausgezieret

 

Ist wie die Wolke nicht, die abends sich verlieret,

 

Es zeiget sich mit einem goldnen Tage,

 

Und die Vollkommenheit ist ohne Klage.

Komentariši